An der Weihnachtsausstellung 2013 hatten wir im Güterbahnhof diverse Probleme mit den Weichenantrieben. Diese befanden sich im Gleichbett und waren nur austauschbar, wenn das gesamte Gleis ausgebaut wird. Also wollten wir bei allen Gleisen im Güterbahnhof die Gleisbettung entfernen und neue Weichenantriebe - Flüsterantriebe von MB-Tronik - einbauen.
Als wir die Gleise vollständig ausgebaut hatten, kam uns die Idee, die Gleise komplett neu zu verlegen. Wir wollten die Abstände zwischen den Gleisen verringern und so ein oder zwei Gleise mehr einbauen.
Nach wochenlanger Diskussion und vielen Versuchen haben wir uns auf einen neuen Gleisplan geeinigt. Auf den Bildern ist zu erkennen, dass wir beim Testen des Gleisplanes die fehlenden Schienen und Weichen durch Kopien aus Papier verwendet haben. Statt 8 Gleisen haben wir nun 10 Gleise im Güterbahnhof zur Verfügung.
Als Untergrund der neuen Gleise haben wir Korkbahnen verklebt. Insgesamt haben wir 2 Schichten übereinander verklebt, um das richtige Niveau zu erhalten. Anschließend wurden die Gleise und Weichen verlegt und mit Pinwandstiften fixiert bevor die Gleise festgenagelt wurden. Zum Abschluss hat Ludwig mit viel Geduld die Gleise und Schwellen farblich behandelt - sprich gealtert und eingeschottert.
Durch den geringen Gleisabstand ergab sich ein neues Problem. Die Signale haben zwischen den Gleisen Platz, allerdings müssen die Signale 100 prozentig gerade stehen. Nachdem die Signale mit einem Stecksockel befestigt werden, der nicht sehr fest ist, haben wir uns entschieden, die Signale an Signalbrücken zu befestigen.
Nun gibt es im Fachhandel leider sehr wenig Signalbrücken, die dann auch nicht passten. Ludwig hat sich bereit erklärt, die Signalbrücken aus Winkelprofilen aus Messing mit Maßen 1 x 1 mm und 1.5 x 1,5 mm selbst zu bauen.
Anschließend wurden im gesamten Güterbahnhof neue Leuchten montiert. Auch wurden bereits die ersten Kabelschächte verlegt.
Nachdem wir das vollständige Gleisbild für den Güterbahnhof geändert haben, muss auch die Elektronik angepasst werden. Insbesondere das Stellpult für den Güterbahnhof musste neu gestaltet werden.
Für die Weichen im Güterbahnhof müssen 31 Weichenantriebe installiert werden. Die neuen Weichenantriebe arbeiten mit einer Rückmeldung, die über extra Kabel erfolgt. Wir haben also je Weichenantrieb nun 4 statt 2 Kabel, die zum Stellpult und der Steuerung verlegt werden müssen.
Stefan montierte unter der Anlage zwei Unterverteiler mit je 56 Leitungen. Diese wurden dann zum Hauptverteiler verlegt und angeschlossen. Anschließend wurde das alte Stellpult des Güterbahnhofs kontrolliert zurückgebaut. Kabel für Kabel wurde ausgelötet, in den Kabelbäumen entfernt und in der Dokumentation ausgetragen.
Zeitgleich wurde das neue Stellpult bei Stefan zu Hause für den Einbau vorbereitet. Gitti lötete an ca. 140 Leuchtdioden jeweils einen Widerstand an. Danach wurde die Annode mit dem Widerstand mit einem Schrumpfschlauf isoliert.
Die Leuchtdioden wurden dann zusammen mit den Schaltern und Tastern sowie Fahrtreglern in das Stellpult eingebaut.
Vor dem Einbau wurde der Gleisplan seitenverkehrt mit Klebestreifen auf eine Plexiglasscheibe geklebt. Anschließend haben wir die Plexiglasscheibe schwarz lakiert. Nach Entfernung der Klebestreifen wurde die Plexiglascheibe nun weiß lackiert. Wenn man die Scheibe nun umdreht, hat man eine schwarze Scheibe mit einem weißen Gleisplan.
Nun wurden noch die Löcher für die LEDs, Schalter und Taster gebohrt und alles an der Plexiglasscheibe montiert.
Mit der Neugestaltung des Güterbahnhofs entschied Stefan, die Verkabelung der Blockstellen neu vorzunehmen. Fahrstraßen werden nun erst freigegeben, wenn alle erforderlichen Weichen richtig gestellt sind. Dies erfordert allerdings eine Menge neuer Relaiskarten, die wir entwerfen, herstellen lassen und bestücken mussten. Wir stellten insgesamt 50 Relaiskarten mit jeweils 2 Relais 2 x umschalten her und montierten sie bei den bereits vorhandenen Relaiskarten. Herzlichen Dank an Bernhard, der die 50 Relaiskarten zu Hause bestückt hat.
Nach dem Einbau des fertigen Schaltpultes begann die eigentliche Arbeit, das Verkabeln der Schalter, Taster, LEDs, Weichenantriebe und Relaiskarten, damit wir an Weihnachten unsere Anlage zur Ausstellung wieder betriebsbereit haben.
Im Sommer haben wir einen Wasserschaden in der Bücherei beseitigt. Durch Schwitzwasser, das sich überwiegend an den Ausstellungswochenenden bildet, wurde die Deckenplatte zerstört. Detlef und Ludwig haben die alte Deckenplatte durch eine neue Platte ersetzt. Dabei wurde keine Änderung der Platte vorgenommen, sodass der Ursprungszustand ohne Wasserschaden wieder hergestellt wurde.
Unsere Jugendmitglieder Alexander, Leon und Manuel haben sich intensiv mit der Digitalanlage und der digitalen Steuerung befasst. Sie haben die Vorbereitungen für die Ausstellung bei der Volkshochschule im Norden des Landkreises München in Unterschleißheim alleine durchgeführt, Zuglisten erstellt, Lokomotiven mit neuen Decodern neu eingemessen und die Programmierung angepasst. Nachdem wir weitere Waggons mit stromführenden Kupplungen ausgestattet haben, laufen die kleinen Loks auf der Anlage problemlos. Wir sind mittlerweile in der Lage, auf der Digitalanlage ausschließlich mit Lokomotiven der königlich-bayerischen Staatsbahn zu fahren.
Vom 03. bis 05.10.2014 nahmen wir dann an der Ausstellung der Volkshochschule in Unterschleißheim mit unserer Digitalanlage teil. Alexander, Detlef, Helmut, Leon und Stefan präsentierten die Anlage auf der Ausstellung.
Das Lob der Besucher war groß und wir hörten nicht nur einmal, dass wir die schönste Anlage der Ausstellung haben.